07. Jänner 2013

Da kommt was zusammen

Kinderarbeit, bandenmäßig organisierte Bettelei, Nötigung, Hausfriedensbruch, Unterstützung einer kriminellen Vereinigung - da kommt ganz schön was zusammen an so einem 6. Jänner, jedes Jahr …

20. Jänner 2013

Back to the Roots

Seit vier Jahren habe ich mit diesem Medium herumexperimentiert, das heute ziemlich demokratisch beinahe allen auf der Welt zur Verfügung steht und habe also Videos gedreht und sie auf YouTube gestellt und die Grenzen für mich ausgelotet, wenn ich dabei auch formal jenem globaldemokratischen Kontext Rechnung trug und ausschließlich mit Einzeleinstellungen arbeitete, roh, wie sie überall auf der Welt aus den Handys und Kameras kommen und auch den Live-Ton stets unbearbeitet (oder allenfalls auch mal weg) ließ. Um die 100 YouTube-Videos sind so entstanden.

Aber jetzt habe ich mich mit einem dreiminütigen Werbefilm oder Experimentalfilm oder experimentellen Werbefilm oder werbenden Experimentalfilm doch wieder zurück zu meinen Filmemacher-Wurzeln begeben. Film schneiden hat wieder Spaß gemacht! (Zum Anschauen bitte auf das Bild klicken.)

Visitez le Benin!

22. Jänner 2013

Volksbefragung

Wenn das befragte Volk etwas zu sagen hat, dann wird jetzt kein reines Berufsheer nicht professionalisiert, sondern die Wehrpflichtigen eines Jahrgangs müssen zwar weiterhin einrücken, aber in eine Armee von Amateuren. Und da der Spindelegger aber auch schon Reformbedarf angemeldet hat in Bezug auf deren „Erlebnisfaktor“ während der Dienstzeit, und mehr Geld nicht in die Hand genommen werden soll, (laut Finanzministerin Fekter,) so schaut es ganz so aus, als steckt letzten Endes die Paintballindustrie dahinter.

10. Februar 2013

Der Druck

Der Druck, nicht so sehr der, der auf den Athleten lastet bei jeder WM im eigenen Land, sondern der, der auf den Trainern und Funktionären lastet, weil sie es nicht geschafft haben, ihn von den Athleten in Schlappming fernzuhalten, lastet auf denen jetzt ganz schön schwer.

12. Februar 2013

Der Papst tritt ab

Es kommt kein besserer nach und auch kein schlimmerer. Ey, Medien, kriegt euch wieder ein!

12. März 2013

Bürgerbefragung

Jetzt, da sich die große Mehrheit der Wienerinnen und Wiener gegen eine Bewerbung Wiens für die Olympischen Sommerspiele 2028 ausgesprochen hat, kommen in dieser Sache keine Kosten auf die Stadt zu, und man könnte das frei gewordene Geld möglicherweise dazu verwenden, das Stadthallenschwimmbad, das einzige Hallenbad in der Stadt mit einem 50-Meter-Becken, zu sanieren, damit es nicht mehr ausrinnt.

Antwort A: Ja, aber da weiß auch kein Mensch, was des wieder kost. Als Wienerin bzw. Wiener bin ich dafür, dass alles bleibt, wie es ist.

Antwort B: Nein, das Geld sollte nachhaltiger in weitere Bürgerbefragungen investiert werden.

15. März 2013

Wienerisch für Anfänger

Das Wienerische „Des is mir Blunzn“ kann übersetzt werden ungefähr mit: „Das interessiert mich so wie wenn im Vatikan ein Rauch aufsteigt.“

11. April 2013

YouTuben macht Spaß

Manchmal bin ich versucht, meine ersten Versuche mit dem Medium Video auf YouTube auch wieder zu löschen. Aber heute bekam ich dann wieder eine Feedback-E-Mail, bei der ich mir dachte: Alles hat irgendwo seine Berechtigung. Selbst das allerabseitigste Video aus meinen blutigsten Anfängerzeiten - mein drittes jemals hochgeladenes mit gerade mal 221 Zugriffen, und das nach jetzt schon über vier Jahren - ist nicht davor gefeit, dass irgend so ein Fun-Sascha auf der Suche nach Fun in den unendlichen Weiten des YouTube-Kosmos darauf stößt und sich durch den Clip dann auch noch dermaßen berührt sieht, dass er sich eines Kommentars darauf nicht enthalten kann.

Angeschaut hat sich „Fun-Sascha“ dies hier:

Und sein Kommentar darauf war eigentlich eher noch ein Rat an mich und lautete: „Haben Sie mal darüber nachgedacht, einen Psychiater aufzusuchen? Es scheint mir doch sehr nötig zu sein......“

Lieber Fun-Sascha!
Bei einem Psychoanalytiker bin ich längst. In Wien gehört das zum guten Ton. Mein Analytiker hatte mir vor Jahren schon gesagt, mit Videos wie dem obigen wäre ich in der Abgrenzung zu falschen Kollektivklammern, Tickets, Trittbrettern und Identitätskrücken wie z. B. dem Nationalismus und in Richtung auf die Bildung eines eigenen ich-starken Charakters auf einem ganz guten Weg. Das hatte mich bestärkt, in diese Richtung weiter zu gehen, und umgekehrt konnte ich auch ihm weiterhelfen: Seit er in Folge unserer jahrelangen Diskussionen zum Kommunisten geworden ist, sind wir die besten Freunde geworden.

26. Mai 2013

Champions-League-Finale

Reus, Großkreutz, Bender, Schmelzer, Hummels machten mächtig Druck. Die Mannen um Lahm, Schweinsteiger und Müller hielten dagegen, kreierten dann ihrerseits Großchancen. Nur den Torhütern Neuer und Weidenfeller war es zu verdanken, dass nicht noch mehr Tore fielen. Das war Fußball vom Feinsten, dieses rein deutsche Finale, auf beiden Seiten.

Beide Teams befanden sich absolut auf Augenhöhe. Es hätte so oder so ausgehen können. David Alaba - da sind sich hier in Wien alle einig - machte dann aber den Unterschied.

19. Juni 2013

Wenn alles mitgelesen wird

Yes, we scan. Großer Skandal und Aufregung allerorten. Die NSA speichert und liest alles mit. In der Folge haben sich einige nun die Frage gestellt, was eigentlich in der neu entstehenden Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin mit dem Etat von 100 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren angestellt wird.

Die Auskünfte der bekannt auskunftsfreudigen Behörde waren beruhigend: Mitnichten würde dort alles mitgelesen, hieß es. Vielmehr würde nach streng definierten Suchbegriffen vorsortiert, was mitgelesen werden darf. Wenn in Postings und E-Mails z. B. von Bombenbau, Märtyrern, Giftgasanschlägen, Menschen- und Waffenhandel etc. die Rede wäre, nur dann würde mitgelesen. Und etwas später wurde noch nachgelegt, die Anlage diene auch zur Bekämpfung von Cyberwarattacken.

Das sind sehr ehrenwerte Ziele einer ehrenwerten Gesellschaft, konnte man meinen. Die aber nur zu erreichen sein dürften, wenn die Behörde auf - ja auf was wohl? - Zugriff hat und es mit Suchprogrammen durchforsten kann? - Möglichst alles!

Und auch die US-Agenten, spätestens wenn ihnen die Augen weh taten vom alles immer mitlesen, dürften den Wert der effizienten und personal- und augenschonenden Methode schon erkannt haben. Ich bin mir sicher, wenn es denen zu viel wird mit dem immer alles mitlesen, dann machen sie es rechtsstaatlich wie ihre deutschen Kollegen und arbeiten sie ebenfalls mit Suchbegriffen.

04. Juli 2013

New Pragmatism in Internet

NSA, ey. aNgela fErkel. Un FroschwaOllonnd. AhmadiChavez. Verkaufe HaschischMarihuanaOpiumHeroin. Und//Crack. Und die Seiner Drogen. Der Antiterrorkampf islam. DieEhUhMachtMit/SchautZu. TopSekret. Ueber Wachung. Trohnentrohungen. ExtraletaleToetungen. LotharLeMisere. Frauen++Waffen+sowie++auhno+Drogenhandel. Anti-americanism (vgl.1984). NICHT MITLESEN! MITLESEN VERBOTEN! Guantanamera. pUTINuNDeVOmORALESschmuggeln-NIENIENIEMALSNICHT-WhistleBlowerINNAN-privatfliecherNachVien. Pflugverbot? Hoppala-Etz-Isser-Gans-Woanders. Vienna is a scholang GlobalCentreOfThe-SekretServicesWörldWeid. Wassma-Eh. Zeltweg! Peter+(nickname)FUSSPilts+Midarbeiters. YesWeScan also the Peter (nickname) FUSSpiltsMidarbeiters. WladimirUnsaGutaFreundSieheGerhardSchr.(EX-Kanz+Hatz4+ARSCHPROM)und/GerhardDeppädjö (GM bzw. OPELIX) Und//!!!M I 5! James Bomb. Bumbfdesnachrichtendiens. Fafa ßungsschuds. Di-Lehsn-Ah-OisMihd. Wassma-Eh. BiddeÖsterreichBiddeGibAssangeBiddeKaAsyl!?!+++ Seiberwohr$§%Mättyrä---§"!Spindustrie-Ionage-.,;.-Pompenpau (iN iNTERNET) unso weida unsofort drippledotslashslash

Ich seh das ganz pragmatisch und überhaupt nicht eng - um die Zugriffszahlen auf meine Seite und auf diesem Weg meinen Marktwert zu steigern, ist mir jedes Mittel recht.

02. August 2013

Neue Trends im Schlepperwesen

Den Platz vor der Votivkirche in Wien hatten sie besetzt. Dann die Kirche. Dort waren sie lange im Hungerstreik, nahmen an Kundgebungen und Demonstrationen teil für ihr Bleiberecht in Österreich und gegen das generelle Arbeitsverbot für AsylwerberInnen. Sie zogen dann ins Servitenkloster um. Als sie ihrer Meldepflicht bei der Ausländerpolizei nachkamen, wurden einige von ihnen festgenommen und gleich nach Pakistan abgeschoben. Und jetzt gab's auch noch eine Razzia im Servitenkloster. Die Begründung: Einige der Aktivisten hätten organisierte Schlepperei betrieben.

Die Schlepper sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Früher agierten sie stets verborgen im Geheimen. Sie scheuten das Licht der Öffentlichkeit. Heute, da spielen sie sich vor den Kameras als selbstbewusste Flüchtlinge und politische Aktivisten auf und sie meinen dann wohl, dass ihnen niemand drauf kommt. Da haben sie sich aber geschnitten! Denn unsere österreichischen Fremdenpolizisten verstehen ihr Handwerk und riechen jeden Schlepper schon von zehn Meilen gegen den Wind, und erst recht, wenn er dann auch noch frech und aufsässig wird! Ha, das haben sie jetzt nicht bedacht!

30. September 2013

Die österreichischen Wahlen in Kürze

Der SPÖ-Wahlkampagnenleiter Darabos hat mit Erfolg auf die aussterbenden Kernwählerschichten wie auf Pensionäre und Arbeiter gesetzt und verhalf so der SPÖ zum ersten Platz, aber auch zum schlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte. (Weil die SPÖ-Kernwählerschichten eben gerade bedauerlicherweise aussterben.)

Die ÖVP wollte die Wirtschaft entfesseln und landet jetzt wieder mit der SPÖ in der großen Koalition. Von wegen der Verhandlungsposition verweist sie jetzt noch auf die rechnerische Möglichkeit, dass sie auch zusammen mit FPÖ und Team Stronach die Regierung bilden und die Wirtschaft entfesseln könnte. Aber das ist ein durchsichtiges Manöver. Denn das wäre, nachdem sie schon beim letzten Mal einen hereingenommenen Haider nicht hat bändigen können, politischer Selbstmord. Das will in Wirklichkeit niemand. Außer der Blaufrosch natürlich, der das sehr gern wollen tät.

Die Grünen konnten minimal zulegen und haben trotz ihres überdeutlich postulierten unbedingten Mit-Regierenwollens den Einzug ins Parlament mit etwas über 11 Prozent diesmal noch geschafft.

Das blaufränkische Lager konnte ein weiteres Mal zulegen und liegt jetzt schon, wenn man auch noch das gescheiterte BZÖ dazu zählt, bei ungefähr 30 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen. Dies könnte einem auf den ersten Blick schon Angst machen, aber zum Glück gibt's hier auch viele, viele, viele Menschen, die nicht gewählt haben, weil sie nicht haben wählen dürfen, nämlich so etwa eine Million. Und dies mitbedacht reduzieren sich die rechtspopulistisch blaufränkisch wählenden Wappler auf bloß noch ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung. (Und von uns Nicht-Wahlberechtigten oder auch den bei dem Wahlspiel nicht mitgespielt Habenden gibt es da viel, viel mehr, ätsch!)

Die Steiermark ist seit gestern das neue Kärnten. Hier hatten SPÖ und ÖVP richtiggehend regiert und volle Kanne das Land reformiert in letzter Zeit, was jetzt diese Wählerverschiebung zur Folge hatte, dass die FPÖ wie einst in Kärnten jetzt in der Steiermark zur stärksten Fraktion wurde. Dies könnte einem ebenfalls kurz einen Schrecken in die Glieder fahren lassen, aber der Wiener Zentralismus wird die richtigen Konsequenzen daraus ziehen, und überhaupt ist die Steiermark von hier aus betrachtet so wichtig nun auch wieder nicht.

Ja, und die große Überraschung bei den Wahlen: Wir haben jetzt auch eine eigene Partei im Parlament, extra nur für BWL-Studenten. Die Neos wurden reingewählt, weil die Wähler natürlich nicht wissen konnten, dass es sich dabei um eine Partei exklusiv von und für BWL-Studenten handelt. Hätten sie es gewusst, wäre es den Neos logischerweise ebenso ergangen wie kürzlich in Deutschland der FDP. Denn wer braucht schon eine Partei von BWL-Studenten?

Alles in allem, da ich auf der persönlichen Ebene viel Umgang auch mit Nichtwahlberechtigten, Nichtwählern und „Sonstigen“ pflege, und sich auf der politischen Ebene bereits abzeichnet, dass sich zum Glück nichts ändert und alles weiter geht wie bisher, sehe ich seit den gestrigen Wahlen doch wieder recht optimistisch in die Zukunft.

Mit was man sich sonst noch herumplagen muss…

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